Wenn die Zeit für das Drucken Ihres Geschäftsmaterials gekommen ist, stellt sich Ihnen eine wichtige Frage: Soll das Material, das mein Brand identifiziert, digital oder im herkömmlichen Offset-Verfahren gedruckt werden? Es gibt viele Unterschiede zwischen den beiden Verfahren und daher möchte ich im heutigen Posting einige der wichtigsten sowie deren Vor- und Nachteile erläutern.
Digital druck oder offset druck?
DIGITAL DRUCK
- Kostengünstiger: Beim Digitaldruck wird direkt auf Papier gedruckt. Das Ergebnis sind circa halb so hohe Kosten als beim Offset-Druck.
- Verlust der Farbgenauigkeit: Der Digitaldruck ist ein Vierfarbenprozess. Die 4 Farben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz werden in kleinen Punkten aufgebracht, die vom menschlichen Auge verschwommen wahrgenommen werden und so verschiedene Farben schaffen. Dies führt in Verbindung mit den unterschiedlichen Grundeinstellungen und infolge der Andersartigkeit der Druckmaschinen von Charge zu Charge und von Druck zu Druck zu einer Vielzahl unterschiedlicher Farbergebnisse. Man kann sich nie sicher sein, welches farbliche Endergebnis entstehen wird.
- Eingeschränkte Farbpalette: Der Vierfarbendruck ist durch Einschränkungen in puncto Leuchtkraft, Sättigung und Farbpalette gekennzeichnet, wenn die Farben auf diese Weise vermischt werden. Um zum Beispiel ein strahlendes Rot, Orange, Blau und Lila zu erzeugen, ist der Offsetdruck sicherlich die bessere Wahl.
- Proofkosten: Der Proof (simulierter Probedruck) wird dann genutzt, wenn besonders genaue Farbergebnisse gewünscht sind. Vor allem im Vergleich zu den Gesamtkosten kann er sehr ins Gewicht fallen. Aber oft lohnen sich die höheren Kosten, da durch ihn ein sehr getreues und akkurates Endergebnis sicher ist.
- Möglicherweise schneller: Da der Digitaldruck im Vorhinein konfiguriert wird, beschränkt sich seine Produktionszeit auf den eigentlichen Druck. Abhängig ist dies von der Anzahl der in der Druckmaschine vor Ihrem Auftrag „anstehenden“ Druckvorgänge. Einige Druckereien drucken Ihren Auftrag in nur einem Tag! Aber in der Regel beträgt die Standard-Produktionszeit für einen Digitaldruck drei Tage.
- Beschränkte Papierauswahl: Die Digitaldruckmaschinen können nur eine beschränkte Papierstärke verarbeiten und viele Digitaldruckereien drucken nur auf glattem Weißpapier. Wenn Sie also für Ihre Visitenkarten auf eine bestimmte Grammatur Wert legen, ist der Digitaldruck nicht die richtige Wahl.
- Eingeschränkte Finishing-Optionen: Heißdruck, Metallic-Farben und Prägungen werden in der Regel von den Digitaldruckereien nicht angeboten. Ferner sind einige Digitaldrucker nicht in der Lage, Falzungen, Stanzungen oder Spezialbearbeitungen auszuführen.
- Beschränkte Maß-, Stil-, Material- und Formatauswahl: Die Digitaldrucker bieten bestimmte Print-Optionen. Sollte Ihr Projekt innovatives Marketing-Material, wie Prospekte oder spezielle Visitenkarten vorsehen, ist der Digitaldruck nicht die beste Lösung. Großformate sind nicht möglich.
Offsetdruck
- Kostenspieliger: Die Kostendifferenz basiert hauptsächlich auf den Installationskosten. Für den Offsetdruck müssen Filme und Druckplatten, also Zusatzelemente, gefertigt werden, deren Kosten den Druckkosten zuzurechnen sind. Ein weiterer Zeitaufwand sind die Erstellung der Platten und die Ausrichtung der Druckmaschine sowie deren Reinigung. Einige Druckaufträge könnten etwa doppelt so viel kosten wie der Digitaldruck!
- Hervorragende Farbgenauigkeit: Das Pantone Matching System (PMS) bietet eine sehr hohe Farbgenauigkeit. Die Pantone-Farben sind sehr genau voreingestellt und vermischt. Überdies können Farbbücher eingesehen werden, um das endgültige Farbergebnis weit im Voraus genauestens zu sehen. Das ist so ähnlich als würden Sie in ein Farbengeschäft gehen und nach den Farben für Ihre Wände zuhause fragen: Sie wissen schon im Vorhinein, wie das Ergebnis aussehen wird! Wenn Sie also viel Wert auf die Farbgenauigkeit legen, könnte der Offset-Druck die richtige Wahl sein.
- Brillantere Farben: Da für das Pantone Matching System Basisfarben miteinander vermischt werden, sind viel brillantere und intensivere Farben möglich. Wenn also lebendige Farben für das Image Ihres Brands wichtig sind, ist der Offsetdruck genau das Richtige für Sie.
- Proofkosten: Beim Vierfarbendruck fallen die Kosten für die Farbprüfdrucke oft nicht sehr ins Gewicht. Je nach Druckmaschinenart, die für den eigentlichen Druck verwendet wird, kann sich der Proof jedoch als ungenau erweisen, obwohl die Farbmuster in den Pantone-Büchern zu sehen sind. Anhand billigeren Laser- oder Tintenstrahl-Proofs kann die Positionierung der Elemente auf der Seite aufgezeigt werden. Mit ein bisschen Fantasie kann man sich vorstellen, wie das Endergebnis aussehen wird.
- Eventuell längere Produktionszeiten: Beim Offset-Verfahren sind einige zusätzliche Schritte notwendig. Filme und Druckplatten müssen ad hoc angefertigt werden, die Druckmaschine muss konfiguriert werden, der Druck muss ausgeführt werden und überdies fällt auch noch der Zeitaufwand für die Trocknung, den Zuschnitt, das Falzen etc. an.
- Papierart: Zur Auswahl stehen alle Regenbogenfarben! Von Feuerrot bis Intensivblau, von Sonnenblumengelb bis Pechschwarz. Außerdem kann man aus vielen Materialstärken und -arten auswählen, wie Sonderpapier (Pergament und Metallic-Papier). Wenn ein spezielles Papier oder Material gewünscht ist, ist der Offsetdruck die beste Wahl.
- Möglichkeit extrafeiner Linien: Auch bei genauem Hinsehen sind die Farben glatt und übergangslos. Das Ergebnis ist noch brillanter und intensiver.
- Zahlreiche Finishing-Techniken: Für den Offsetdruck gibt es viele Finishing-Optionen. Metallic-Farben können ebenso leicht wie nicht metallische Farbe aufgebracht werden. Prägungen, Stanzungen und Laminierungen können in den herkömmlichen Druckereien ausgeführt werden. Mit diesem Druckverfahren können einzigartige Drucksachen verwirklicht werden, die sich deutlich von der Masse abheben.
- Verschiedene innovative Formate, Formen und Maße: Offset-Druckmaschinen können ein breit gefächertes Sortiment an Papierformaten bearbeiten und somit innovative und kreative Projekte umsetzen. Das liegt größtenteils an den vielen möglichen Gestaltungsoptionen, wie zum Beispiel Sondermaße und Finishing-Techniken.